Wie kommt der Schaum auf das Bier?

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von Hopfen sei Dank
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14. April 2020
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Die „Krone“ 

Der Bierschaum ist die sprichwörtliche „Krone“ eines jeden Bieres und prägt seinen Gesamteindruck maßgeblich. Egal ob Altbier, Pils oder Weizen – jeder hat einen anderen Geschmack. Die einen mögen es süß, die anderen bitter. Eine Sache, die jedoch alle deutschen Biertrinker vereint ist die feine Schaumkrone oben drauf.

Die Funktion des Bierschaums ist in jedem Land anders. Für deutsche Biertrinker ist eine ordentliche Schaumkrone jedoch ein Muss. Bereits der Bierschaum verrät viel über Geschmack und Qualität eines Bieres. Ist es frisch, schal oder stand es zu lange an der Theke? All das ist auf den ersten Blick zu erkennen.

Bei manchen Bierstilen ist der Schaum essentiell und typisch, bei anderen kann man ihn auch mal etwas vernachlässigen. Aber so ganz ohne fehlt dann doch etwas. Je nach Bierstil hat der Bierschaum unterschiedliche Färbungen. Sehr dunkle Biere, wie Guinness, haben einen cremefarbenen Schaum, der sehr feinperlig ist, wogegen das klassische Pils einen sehr hellen, weißen Schaum hat.

Was braucht das Bier, um zu schäumen?

Damit ein Bier schäumt müssen einige Voraussetzungen erfüllt sein. Im Fass hat das Bier noch keinen Schaum, dieser bildet sich erst durch den Kontakt mit Luft, vor allem aber durch die Kohlensäure, die in kleinen gasförmigen Bläschen ausperlt und nach oben steigt. Um die Schaumkrone haltbar zu machen, werden zusätzliche Stoffe benötigt. Eiweiße sind hierbei eine der wichtigsten Substanzen, die sich positiv auf den Bierschaum auswirken. Im Malz sind die Proteine zwar bereits vorgelöst, der Brauer kann sie aber dennoch beeinflussen, indem er die enthaltenen Eiweiße löst. Gesteuert wird das über die Temperatur während des Maischvorgangs. Wichtig ist, dass weder zu wenige, noch zu viele gelöste Eiweißstoffe vorliegen.

Schaumentwicklung

Bei der Schaumentwicklung spielt auch das Bierglas eine wichtige Rolle. Vor dem Gebrauch sollte es kurz mit klarem Wasser abgespült werden, um eventuelle Spülmittel- und Fettrückstände zu beseitigen, denn: Der größte Feind des Bieres ist das Fett! Es löst die Oberflächenspannung der Bläschen und sorgt für ein Trauerspiel im Glas. Aus diesem und dem hygienischen Aspekt, sollte der Kellner nicht mit den Fingern in das Innere des Bierglases greifen. Direkt ins feuchte Glas eingeschenkt, kann sich die perfekte Schaumkrone entfalten.

Neben dem wichtigen Schönheitseffekt ist die Schaumkrone auch für die Geschmackssicherung zuständig. Sie verhindert das Entweichen der Kohlensäure, sodass das Bier auch nach längerer Zeit noch frisch schmeckt. Flüchtige Gerüche des Bieres können nicht so schnell entweichen und es bleibt ein anhaltendes Aroma.

Bier ganz ohne Schaum

Das Phänomen dieser regelrechten Schaumparty ist hauptsächlich in Deutschland zu finden. In England, den Niederlanden und den anderen Biernationen wird der Schaum mit einem sogenannten Bierabstreifer vom Bier geschoben oder sogar heraus gelöffelt. Aber warum? Der Schaum wird nicht als schön empfunden, es passe mehr ins Glas hinein und man müsse sich nicht erst durch den ganzen Schaum arbeiten. Den Engländern zum Beispiel ist es sehr wichtig, ein Pint-Glas randvoll zu servieren. Da ist kein Platz für Schaum.

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