Wie geht richtiger Biergenuss?

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von Hopfen sei Dank
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16. April 2020
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Nicht nur der Brauprozess ist für ein gutes Bier und somit für den Biergenuss wichtig. Auch das richtige Trinken und der richtige Biergenuss müssen gelernt sein. Denn um ein Bier in seiner ganzen aromatischen Pracht erleben zu können, sollte man drauf achten, wie man es wirklich trinkt.

Die richtige Lagerung

Prinzipiell kann man Bier quasi unendlich lange lagern. Bei falscher Aufbewahrung kann das Bier jedoch seinen Geschmack verlieren oder schlecht werden. Bei der Lagerung muss zwischen ober- und untergärigem Bier unterschieden werden. Obergäriges Bier muss bei einer Temperatur von 15-20° C, untergäriges bei 4-9° C gelagert werden. Für das „fertige“ Bier zuhause empfiehlt sich ganz allgemein, Bier im kühlen und trockenen Keller zu lagern, da zu viel Sonnenlicht den Geschmack und die Farbe verändern kann. Der Kühlschrank tut es bei einzelnen Flaschen natürlich auch. Damit das Bier möglichst lange haltbar bleibt, sollte man große Temperaturschwankungen vermeiden.

Die Kunst ein gutes Bier zu zapfen

Wenn das Bier nicht in der Flasche genossen wird, so sollte es aus dem Fass kommen. Dazu gehört dann auch, es richtig zapfen zu können. Das Bier sollte eine schöne Schaumkrone haben und nicht allzu lange rumstehen. Eine alte Kneipen-Regel ist das „7-Minuten-Bier“, das heißt, ein gut gezapftes Bier braucht 7 Minuten vom Nehmen eines Glases bis hin zum Servieren. Allerdings stimmt diese Regel nicht mehr ganz. Denn beim Stehen verliert das Bier Kohlensäure, und wird zudem auch warm.

Damit das Zapfen auch reibungslos funktioniert, sollte man darauf achten, dass man mit einem frisch gesäuberten, kalten Glas für eine stabile Schaumkrone anfängt. Wenn das Glas warm ist, verliert es an Kohlensäure und wird schnell schal.

Beim ersten Schritt zapft man das Bier an. Man hält das Glas schräg, sodass das Bier die Glaswand entlanglaufen kann. Das Bier muss bis zur Hälfte gefüllt sein, bevor es für ungefähr eine Minute stehengelassen wird, damit sich der Schaum setzt. Beim Nachzapfen daran denken, den Zapfhahn niemals in das Bier einzutauchen, das verdrängt nur die Kohlensäure und das Bier ist nicht mehr so spritzig. Das Glas sollte zu zwei Drittel gefüllt sein, bevor man mit einem Schuss die Schaumkrone aufsetzt.

Aber auch beim Einschenken aus der Flasche gibt es einige Tipps zu beachten! So sollte man das Bierglas grundsätzlich schräg halten und es zunächst zu 1/3 einschenken. Dann wird das Bier abgesetzt, bis der Schaum eine kompakte Form angenommen hat. Daraufhin wird erneut eingeschenkt und gewartet, bis auch der dritte Schaumring kompakt ist. Und zu guter Letzt wird die richtige „Haube“ beim dritten Einschenken aufgesetzt. Der Einschenkvorgang kann bis zu etwa drei Minuten dauern.

Besonderheit: Bei Hefe, Weizen, Hell und Dunkel wird mit dem restlichen Bier in der Flasche die Hefe am Boden aufgeschüttelt und ebenfalls mit ins Glas gegeben.

Das richtige Glas macht das Bier

Wenn man aus der Flasche trinkt, ist der Druck auf die Zunge zu groß und man trinkt das Bier schneller. Bei Gläsern hat man eine größere Kontrolle, wie das Getränk in den Mund eintrifft. So ist neben dem richtigen Zapfen und Einschenken auch entscheidend, welches Glas man benutzt. Ein sauberes Glas reicht meist schon für den Genuss, dennoch gibt es auch hier ein paar Unterschiede. Nicht jedes Glas gibt dem Bier die Chance, sein Aroma zu entfalten oder die perfekte Schaumkrone zu bilden.

Ein sehr bekanntes Glas ist die sogenannte Kölschstange und es hat sogar einen Grund, warum dieses nur 0,2 Liter fasst. Durch die schmale Form bzw. den geringen Durchmesser und den damit verbundenen geringeren Luftkontakt, verliert das Bier weniger CO2 und wird langsamer schal. Ein weiteres sehr bekanntes, und dank seiner 1-Liter-Bierfassung besonders auf dem Münchener Oktoberfest beliebtes, Bierglas ist der Maßkrug. Dieser wiegt er jedoch im leeren Zustand 1 Kilo. Der Maßkrug ist ein Universalbehälter für jedes Bier. Das wohl bekannteste Bierglas in Deutschland ist eine Pilstulpe, da auch sein Inhalt, das Pils, das am weitesten verbreitete Bier in Deutschland ist. Auch Schwarzbiere werden gerne mal aus der Tulpe getrunken.

Für untergärige Biere, die weniger Kohlensäure haben, eignen sich Gläser, die sich nach oben hin verjüngen und aufs Aroma konzentrieren, wie zum Beispiel bei der Tulpe für das Pils.

Obergärige Biere, wie das Weißbier, sind sehr kohlensäurehaltig. Deswegen ist es besser ein Glas zu nehmen, welches nach oben sehr offen ist, um die Verteilung der Kohlensäure zu begünstigen.

Richtiges trinken

Man sollte Bier immer in guter und entspannter Atmosphäre trinken und sich Zeit nehmen, alle Aromen des Bieres auszukosten. Schätzt man Aussehen, Geruch und Geschmack wird jeder Biergenuss einmalig und man lernt das Bier auf immer neuen, interessanten Ebenen kennen und lieben!

Rieche. Gutes Bier ist aromatisch. Wenn du es trinkst, atme durch die Nase ein, um das Aroma des Bieres zu riechen. Bier sollte nicht nur gut schmecken, es sollte auch gut riechen.

Beachtet man diese Punkte, steht einem aromatischen und genussvollen Hopfenerlebnis nichts mehr im Wege. Und natürlich geht Biergenuss genauso gut mit einem wunderbar ausgefallenen Craftbeer aus der Flasche!

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